PJ-Tertial Anästhesie Teil 1

Heute möchte ich Euch von meinem ersten Tertial im praktischen Jahr berichten. Ich konnte nach ein bisschen hin- und her am Campus Benjamin Franklin der Charité doch noch einen Platz ergattern und um es gleich vorne weg zu nehmen: Es hat sich gelohnt. Zunächst das organisatorische:

Zu Beginn war alles vorbereitet was man brauchte: Transponder, Ausweis, Anwesenheitsnachweise, Dosimeter und eine kurze Einführung durch die PJ-Beauftragte und lehrbeauftrage Oberärztin waren geplant.

Hier hat man sich auf jeden Fall Gedanken gemacht, ein sinnvolles PJ zu strukturieren. Alle PJs beginnen mit ihrer Saalrotation für zwei Monate und anschließend folgte die Intensivrotation. Im Rahmen der Saalrotation gab es wiederum einen eigenen Rotationsplan der Wochenweise wechselte, sodass man durch alle Fachbereiche einmal rotieren konnte, inklusive Prämedambulanz/Schmerzdienst (beides zusammen eine Woche). Auf dem täglichen Saalplan war man ausserdem einem OP Saal und damit einem/r Anästhesist:in zugeordnet.

Im Rahmen der Saalrotation wurde in der Regel abgecheckt auf welchem Wissens- und Fertigkeitsstand man sich befindet. Gefühlt würde ich allerdings sagen, dass es unabhängig davon schnell los ging und man auch bei komplizierteren Aufgaben angeleitet. Während der Narkosen wurden immer typische theoretische Dinge besprochen, die man definitiv wissen sollte. Teilweise ging es auch um sehr substanzielles Grundlagenwissen, was drei Jahre nach der „Vorklinik“ schon teilweise schwierig war zu reproduzieren. Im Grunde wurde man nach und nach an das Durchführen einer Vollnarkose herangeführt, sodass man am Ende mehr oder weniger eigenständig (natürlich unter direkter Supervison) die Narkosen durchführte.

Ganz ähnlich sah es auf der Intensivstation aus. Hier war es aber doch eher ein bisschen „unbehüteter“, was sicher damit zusammenhängt, dass man nicht nur für einen sondern mindestens acht Patient:innen verantwortlich war. Auch hier wurde man ziemlich schnell auch an invasive Maßnahmen heran geführt. Neben einigen wiederkehrenden Standardaufgaben wie dem täglichen erheben des körperlichen Status, konnte man sich auch um eigene Patient:innen kümmern. Letztlich hatte man viel Gestaltungsfreiraum und ich habe mich entsprechend auch regelhaft um „eigene Zimmer“ gekümmert. In der Regel bespricht man „seine“ Patient:innen dann im Rahmen einer kurzen Visite noch mal mit den verantwortlichen Asisstent:innen.

Zu guter letzt lagen alle notwendigen Bescheinigungen inklusive eines Zeugnis bereit, ohne dass man sich selber darum kümmern musste.

Fazit: Wie ein praktischer Crashkurs durch die Anästhesie, wie viel und was man lernt und machen konnte, war neben dem „Zufall“ (auch vom eigenen Einsatz abhängig. Nebenbei habe ich den kleinen Striebel zum grossen Teil gelesen, was mir definitiv zusätzlich sehr geholfen hat und an dieser Stelle ein unbezahlter Buchtip, für alle die Anästhesie PJ machen oder auch in der Fachweiterbildung oder ATA-Ausbildung stecken!

Falls Ihr Anästhesie als Wahlfach machen wollt, kann ich euch die Abteilung sehr ans Herz legen. Ich habe mich immer Willkommen gefühlt und definitiv auch den Eindruck, dass man in dieser Abteilung Wissen gerne weiter geben möchte!

In folgenden Teilen werde ich Euch noch ein bisschen ausführlicher Berichten, was für Aufgaben ich hatte und was ich gelernt habe.

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PJ Tertial Anästhesie Teil 2: Im Saal

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Keine Zeit zum lernen? Das ist meine „Lösung”!